5-Jähriger vorm Ertrinken gerettet

Traun, Badesee Oedt, 31.07.2017 – Aufmerksame Wasserretter:innen retten Bub vor dem Untergehen

egen 19:00 bemerkte Sandra Grünwald, Rettungsschwimmerin der Österreichischen Wasserrettung, ein kleines Kind, das unbegleitet im Uferbereich spielte. Nur wenige Augenblicke später war der Bub bereits ins tiefere Wasser gelangt und kämpfte verzweifelt darum nicht unterzugehen. Da sich das Drama in der Nähe der Dienstelle der Wasserrettungsmannschaft abspielte, war die Rettungsschwimmerin nach ein paar Sekunden bei ihm und konnte ihn aus dem Wasser retten. Erst in diesem Moment wurden die Eltern auf den Vorfall  aufmerksam. 

 Dabei hatte der Bub doppelt Glück, dass sein Ausflug ohne schlimme Konsequenzen  blieb. Unter der Woche ist die Dienststelle der Österreichischen Wasserrettung für gewöhnlich nicht besetzt, doch Sandra Grünwald und ihre 3 KameradInnen hatten sich entschlossen, an diesem heißen Badetage ihrer ehrenamtlichenTätigkeit als RettungsschwimmerInnen am Badesee Oedt nachzugehen. Und hätte der 5-Jährige den See an einer anderen Stelle aufgesucht, außerhalb der Sichtweite der Dienststelle, wäre er womöglich unbemerkt ertrunken.

Anfang der heurigen Badesaison beschäftigten zahlreiche Ertrinkungsunfälle mit Kleinkindern österreichweit die Menschen. Der überaus größte Teil dieser Unfälle tritt im privaten Umfeld auf und in den meisten Fällen sind die Eltern bzw. Aufsichtspersonen weniger als 5 Meter entfernt.

Dabei wird völlig unterschätzt, dass besonders Kleinkinder in eine Art Schockstarre verfallen können, wenn der Kopf unter Wasser gerät – das Ertrinken erfolgt absolut geräuschlos, kein Abwehrkampf, kein Plätschern alarmiert die Umstehenden. Darüber hinaus können Kleinkinder ihren Kopf nicht mehr selbst aus dem Wasser heben, es reicht daher schon ein Planschbecken mit knöcheltiefem Wasser um einen heißen Sommertag in einen Alptraum zu verwandeln.

Deshalb sollten Kleinkinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasserflächen, Planschbecken oder Badewannen bleiben. Und auch bei älteren Kindern gilt besondere Vorsicht – Schwimmreifen und Schwimmflügerl sind kein 100%iger Schutz vor dem Ertrinken. Besonders ungeübte SchwimmerInnen können durch unabsichtliches Wasserschlucken in Panik geraten und verzweifelt nach Luft ringen – und wer keine Luft mehr zum Atmen hat, kann auch nicht mehr um Hilfe schreien.  In Europa ist das Ertrinken die zweithäufigste Todesursache bei Kindern.

Fotos: Österreichische Wasserrettung LV OÖ
Text: Martin Eberl

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