Jahreshauptversammlung 2016 der Österreichischen Wasserrettung Oberösterreich

Nußdorf am Attersee, 19.03.2016 – Zahlreiche Ehrengäste begleiteten die Jahreshauptversammlung der Österreichischen Wasserrettung Landesverband Oberösterreich im Jugend- und Ausbildungszentrum in Nußdorf am Attersee.

Neben Nationalratabgeordneter Mag. Dr. Maria Fekter als Vertretung für LH Dr. Josef Pühringer und Sicherheitslandesrat Kommrat Elmar Podgorschek waren auch dieses Jahr der Bezirkshauptmann des Bezirks Vöcklabruck Hofrat Dr. Martin Gschwandtner und die beiden Bürgermeister der Nachbargemeinden Nußdorf Ing. Josef Mayrhauser und Attersee Dipl.-Wirtsch.-Ing.(FH) Walter Kastinger anwesend. Die Teilnahme von Landesrettungskommandant Dir. Mag. Christoph Patzalt, MSc. vom Roten Kreuz, Bezirks-Feuerwehrkommandant Helmut Födermayr und Landesleiter-Stv. der Bergrettung Dr. med. Rat Bernhard Schmid und nicht zuletzt die musikalische Begleitung des Brass-Quintett der Polizeimusik OÖ sind ein sichtbares Zeichen für die gute Zusammenarbeit der Blaulichtorganisationen. Heinrich Brandner MBA, Präsident der Bundesleitung der Österreichischen Wasserrrettung und Bundesfinanzrefent Franz Pogacnik, sowie eine Delegation der Wasserrettung Südböhmen, angeführt von deren Leiter Milan Bukacek vervollständigten die Liste der Ehrengäste.

In seiner einleitenden Rede sprach unser Landesleiter Dr. Gerald Berger auch das zunehmend schwieriger werdende finanzielle Umfeld an. Bereits in den letzten Jahren trafen die Einsparungsmaßnahmen der öffentlichen Hand auch die Wasserrettung. Gegenüber dem Vorjahr wurde die Subvention durch das Land Oberösterreich neuerlich um 10 Prozent gekürzt. Zusätzlich werden nochmals 10% der Mittel bis zum Jahresende zurückgehalten und werden, abhängig von der Einnahmesituation des Landes, eventuell ganz gestrichen, sodass auch dieses Geld in der Budgetplanung der Wasserrettung nicht zur Verfügung steht.

So sind die Mitgliedsbeiträge der aktiven und unterstützenden Mitglieder und die Einnahmen der Ortsstellen aus Schwimmkursen, Einsätzen und Überwachungen und anderen Aktivitäten nötig um die stetig steigenden Kosten für die Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit und die notwendigen Investitionen in Ausrüstung und Ausbildung gewährleisten zu können.

Welche hervorragenden Leistungen die Wasserrettung in Oberösterreich im letzten Jahr vollbringen konnte und wie vielfältig dabei das Leistungsangebot unserer Einsatzkräfte ist, konnten der Landeseinsatzleiter Gerhard Pucher und die Fachreferenten aus den Bereichen Jugend, Sport, Rettungsschwimmen, Nautik, Tauchen und Wildwasser an anhand von Beispielen und statistischen Zahlen in ihren Vorträgen belegen.

Mehr als 25.000 ehrenamtliche Stunden haben die ca. 750 aktiven Mitglieder von Oktober 2014 bis September 2015 in ihrer Freizeit geleistet. 6 Menschen konnten aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet werden, 134 Personen wurden aus See- bzw. Wassernot evakuiert. Über 2700 Schwimmkurse, vom Anfängerschwimmkurs bis zur Rettungsschwimmausbildung, wurden von den TeilnehmerInnen erfolgreich absolviert und tragen damit ebenso wesentlich zur Prävention bei wie die Jugendarbeit als wertvolle Investition in die Zukunft der Wasserrettung.

Präsident Leichtfried, Landesrat KommRat Podgorschek
Wie wichtig der Beitrag der Wasserrettung für die Sicherheit ist, belegen leider auch 16 tödliche Badeunfälle im Sommer 2015 alleine in Oberösterreich. Als wertvollen Schritt zur Vorbeugung gegen das Ertrinken wurde daher in Zusammenarbeit mit dem ORF ein Fernsehbericht gestaltet, der über die Gefahren rund ums Wasser informieren soll und Tipps gibt, um Unfälle zu vermeiden. Zusätzlich werden Möglichkeiten gezeigt wie auch Laien sich und andere Personen aus lebensbedrohlichen Situationen retten können. Dieser Beitrag soll dreiteilig knapp vor Beginn der neuen Badesaison im ORF ausgestrahlt werden.

Sicherheitslandesrat Podgorschek bat zwar als ehemaliger Finanzsprecher der FPÖ im Nationalrat und Neo-Landesrat noch um ein wenig Zeit um sich vollends in die Feinheiten der oberösterreichischen Landespolitik einzuarbeiten, versprach aber Unterstützung für die Wasserrettung. Ihm sei es ein Anliegen dort zu sparen wo es möglich ist um die damit frei gewordenen Gelder sinnvoll investieren zu können wo sie wirklich gebraucht werden. Bereits in Vorgesprächen und nicht zuletzt diese soeben gezeigten Beispiele haben deutlich gemacht, wie wichtig der Einsatz der Wasserrettung sei. Neben der finanziellen Problematik versprach der Landesrat dem Wunsch der Wasserrettung nach einer 3-stelligen Kurzwahlnummer für die Wasserettung, anstatt der bisherigen 0800 130 244, seine Unterstützung.

Viel Beifall erhielt Bezirks-Feuerwehrkommandant Födermayr für seine Rede, in der er leidenschaftlich die heimischen Fernsehmacher aufrief, statt seichter Unterhaltung im Hauptabendprogramm mehr über die Leistungen der Blaulichtorganisationen zu berichten. Es müsse Bewusstsein geschaffen werden, welch hohes Gut es sei, das Menschen bei einem Notfall in Österreich innerhalb weniger Minuten professionelle Hilfe durch die unterschiedlichen Blaulichtorganisationen erhalten. Vielen Menschen sei nicht klar, dass diese Hilfe zum Großteil von Menschen ehrenamtlich in ihrer Freizeit geleistet wird. Ehrenamtliche Kräfte wenden viel ihrer Zeit und Energie dafür auf, um Hilfe auf einem derart hohen Niveau leisten zu können und manchmal riskieren sie auch ihre eigene Gesundheit, um andern zu helfen.

An der abschließenden Rede der Nationalratabgeordneten Mag. Dr. Maria Fekter konnte man erkennen, dass sie als ehemalige Bundesministerin für Inneres mit der Materie Sicherheit vertraut ist. Als Attnang-Puchheimerin, also nur ca. 30 km von Nußdorf entfernt geboren, betonte Mag. Dr. Fekter, wie stolz sie auf die Leistung der Wasserrettung besonders im internationalen Vergleich sei. Gerade die vielfältigen Aufgaben der Wasserrettung seien ihr in Vorbereitung auf diesen Besuch der Jahreshauptversammlung bewusst geworden und sie versprach ihre Unterstützung für unseren Verein. Auch für die von Bundesleiter Brandner angesprochene Problematik in Bezug auf die hohen Versicherungsprämien die unser Landesverband leisten muss, um die ehrenamtlichen Helfer bei ihrer Tätigkeit abzusichern, ging Mag. Dr. Fekter in ihrer Rede ein und schlug als möglichen Lösungsansatz die Anpassung einer bestehenden Regelung an die Bedürfnisse der Wasserrettung vor, welche bereits für die Bergrettung in Kraft ist.

Abgeschlossen wurde die Jahreshauptversammlung durch ein köstliches und reichhaltiges Buffet, dass das Team des Jugend- und Ausbildungszentrums rund um Manuela Rader bereitstellte.

Fotos: Österreichische Wasserrettung LV OÖ
Text: Martin Eberl

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