Canyoningtour Burggrabenklamm 12.05.2011

Attersee, 12.05.2011

Laut Wetterbericht sollte es am 12.05.2011 gegen Abend regnen. Der Sturm und das Gewitter haben uns doch etwas überrascht, als wir gegen 17:00 den Attersee Richtung Burggrabenklamm entlangfuhren. Heftige Sturmböen und Blitzeinschläge sind keine guten Begleiter für eine Canyoningtour. Doch so rasch, wie das Unwetter aufgezogen war, verlor es auch an Kraft und war nur mehr ein leichtes Nieseln, als wir am Einstieg zur Klamm ankamen.

Trotz der zuvor niedergegangenen Regenmassen war der Wasserstand nicht besonders erhöht und nach kurzer Beratung entschieden wir uns, die Tour durchzuführen.

Zu viert, ( Haunschmidt Martin, Hiebl Lothar, Eberl Martin von der OS Plesching und Harri Fuerschuss, ein Mitglied der Bergrettung und Canyoning-Guide Kollege von Lots) machten wir uns für den Aufstieg bereit.

Die Burggrabenklamm ist eine mittelschwere Strecke mit einer Gehzeit von ca. 2 Stunden. Den oberen Einstieg erreicht man nach ca. 20 min Gehzeit. Mehrere Rutschen und kleinere Sprünge prägen den oberen Teil.

Insgesamt bauten wir 3 Abseilstände auf, den Rest der höheren Stufen konnten wir Dank des Wasserstandes durch Sprünge überwinden. Der Höhepunkt der Tour ist sicher das Abseilen durch den ca. 15 Meter hohen Wasserfall am Ende der Strecke. Den letzten Teil beim Ausstieg, der auch über einen Pfad in der Felswand umgangen werden kann, war von viel Holz geprägt.

Von Anfang an war eine Begehung der Klamm in der Nacht geplant. Wir montierten unsere Stirnlampen am Helm und stiegen erneut auf. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichten wir den mittleren Einstiegspunkt bei der Holzbrücke.

Es ist ein beeindruckendes Erlebnis, die Klamm im Finstern zu begehen, wenn nur ein kleiner Ausschnitt direkt vor Deinen Füssen durch die Stirnlampe beleuchtet wird. Die umgebenden Felswände ragen nur als Schatten schemenhaft auf und das Tosen des Wassers scheint verstärkt zu sein.

Bei kleineren Pausen schalteten wir unsere Lampen aus um diese Umgebung und diese Eindrücke richtig genießen zu können. Der Abstieg durch den Wasserfall war natürlich auch in der Nacht das Highlight. Man seilt sich in die Dunkelheit hinein ab. Ist man unten angekommen bietet sich durch den engen Schlauch der vom Wasserfall ausgewaschen wurde, der feinen Gischt und der Beleuchtung durch die Stirnlampen des Kameraden der sich gerade abseilt ein beeindruckendes Schauspiel.

Den letzten Teil ließen wir diesmal aus, und beendeten die Tour über den kleinen Pfad, der rechter Hand direkt in den Fels geschlagen ist. Gegen 22:30 erreichten wir unseren Bus. Es war eine besonders gelungene Canyoningtour mit viel Freude, dem richtigen Maß an Anstrengung und Training und vor allem mit einzigartigen Eindrücken und Erfahrungen.

Fotos: Österreichische Wasserrettung LV OÖ
Text: Österreichische Wasserrettung LV OÖ

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