Dritter tödlicher Badeunfall im Attersee

Nußdorf am Attersee, 07.07.2015

Bereits am Nachmittag ertranken zwei Männer im Attersee. In den frühen Abendstunden ereignete sich vor einem Badeplatz in Nußdorf im Ortsteil Reith um ca. 18:30 ein weiterer tödlicher Badeunfall.

Die Ehegattin des 74jährigen Vöcklabruckers sah ihren Gatten einige Meter vom Ufer entfernt leblos im Wasser treiben und rief 5 Jugendliche um Hilfe. Die Jugendlichen bargen den Bewusslosen mit einem Surfbrett und brachten ihn zum Ufer. 2 Mitglieder der Wasserrettung Ortsstelle Nußdorf, die zufällig privat vor Ort waren, wurden auf das Geschehen aufmerksam und leiteten sofort die Rettungskette ein und begannen mit der Reanimation.

Innerhalb weniger Minuten übernahmen die alarmierte Einsatzmannschaft der Wasserrettung Nußdorf und der Notarzt die weitere Versorgung, trotzdem kam der Mann nicht mehr zu Bewußtsein.

Mit diesem weiteren tragischen Unfall ertranken an diesem Tag 3 Männer im Attersee innerhalb weniger Stunden. 

Die Wasserrettung rät dringend sich vor dem Schwimmen abzukühlen. Der Temperaturunterschied zwischen Luft und Wasser beträgt bei dieser hochsommerlichen Hitze teilweise mehr als 15° Celsius. Wem die hohen Sommertemperaturen bereits zusetzen, wer bereits mit dem Kreislauf kämpft und  Schwindelgefühle und Unwohlsein durch Schwimmen im kühlen Wasser vertreiben möchte, der riskiert womöglich sein Leben. 

Auch für gesunde Körper ist der plötzliche Temperaturunterscheid zwischen „in der Sonne brutzeln“ und „ins Wasser springen“ eine hohe Belastung und kann zu einem Zusammenbruch des Kreislaufs führen. Wem im Wasser „kurz schwarz vor Augen wird“ gerät in höchste Lebensgefahr. Durch das Einamtmen von Wasser kann es zu einem Stimmritzenkrampf kommen, bei dem sich die Luftröhre verschließt – der Körper versucht sich so zwar zu schützen, die Sauerstoffzufuhr wird dadurch aber unterbrochen und kann in manchen Fällen zum Ersticken führen.

Wer keine Luft mehr zu atmen hat, kann auch nicht mehr um Hilfe schreien um auf seine lebensbedrohliche Notlage aufmerksam zu machen!

Auch wenn ein Ertrinkungsunfall noch gut ausgegangen ist – bereits eine geringe Menge an eingeatmeten Wasser kann Stunden später zu ernsthaften Schäden im Körper bis hin zum Tod durch Lungenversagen führen (Sekundäres Ertrinken).  Auch wenn der Verunfallte normal ansprechbar ist sollte bei Verdacht auf  Wasseraspiration umgehend eine ärztiche Untersuchung und 24 stündige Beobachtung im Krankenhaus erfolgen.

Vor dem Schwimmen Abkühlen, am Besten unter einer Dusche

Keine Alkoholischen Getränke – diese belasten den Körper bei hohen Temperaturen zusätzlich

Bleiben Sie in Ufernähe und gehen Sie nicht alleine Schwimmen

Fotos: Österreichische Wasserrettung LV OÖ
Text: Martin Eberl

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