Filmaufnahmen von ORF und Wasserrettung am Attersee

Nußdorf am Attersee, 15.08.2015 – Im Kampf gegen den Ertrinkungstod geht die Österreichische Wasserrettung OÖ neue Wege – Filmbeiträge im ORF sollen präventiv auf die größten Gefahren rund ums Badevergnügen aufmerksam machen und zeigt auch wie man sich selbst schützen und anderen helfen kann

Gemeinsam mit der Filmproduktionsfirma ALPIN-FILM von Roland Wieland, Kurt Wimmer und der ORF Redakteurin Marion Schmid fanden im August Dreharbeiten in Nußdorf am Attersee statt.

Drei Fernsehbeiträge informieren über die Gefahren rund ums Wasser, dazu gibt‘s die besten Tipps um Unfälle zu vermeiden und wie man sich selbst und anderen helfen kann, wenn es doch zu einer gefährlichen Situation kommt.

Der Ausstrahlungstermin im ORF ist für das nächste Frühjahr geplant, damit die Tipps für ein sicheres Vergnügen im Wasser frisch im Gedächtnis sind, wenn die neue Badesaison startet.

Immer wieder sind Kinder mit Schwimmflügerl am Ufer eines Sees unbeaufsichtigt. Wie schnell es mit dieser vermeintlichen Sicherheit durch die Schwimmflügerl bei einem Sprung ins Wasser vorbei sein kann, zeigt unter anderem ein Beitrag.

Bei hohen Lufttemperaturen sind ältere Personen besonders gefährdet – der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Luft ist eine zusätzliche Belastung für Körper und Kreislauf – auch jüngeren gesunden Menschen kann es bei einem Sprung mit überhitztem Körper ins kühle Wasser schwarz vor Augen werden. Und eine kurze Kreislaufschwäche im Wasser genügt um in Lebensgefahr zu geraten – besonders im tieferen Wasser. Daher ist immer vor dem Schwimmen Abkühlung angeraten, entweder unter einer Dusche oder im seichten Uferbereich.

Wer nicht alleine schwimmt und in der Nähe des Ufers bleibt hat bereits viel für seine Sicherheit getan. 100 Meter parallel zum Ufer geschwommen oder 100 Meter weit raus zur Seemitte – die geschwommene Distanz ist gleich, doch sollte es zu Problemen kommen, kann die Entfernung zum Ufer über Leben und Tod entscheiden.

Denn auch eventuelle HelferInnen müssen zuerst zum Opfer gelangen – wertvolle Zeit, wenn ein Untergang droht. Um sich als Helfer vor der Gefahr zu schützen vom Ertrinkenden gepackt und runtergezogen zu werden, reicht ein Gegenstand aus, der dem Opfer hingehalten wird. Am besten eignet sich natürlich etwas Schwimmfähiges wie z.B. ein Schwimmreifen oder eine Schwimmnudel, aber es reicht auch ein Handtuch, wie bei den Dreharbeiten gezeigt wird.

Ist ein bewusstloses Opfer ans Ufer gebracht worden benötigt es unbedingt weitere Hilfe. Wie ging das nochmals – zuerst Atemkontrolle und dann? Herzmassage und Beatmung 30 zu 2 oder doch nicht und womit fängt man an? Keine Angst – in dieser Situation kann nichts falsch gemacht, außer man tut gar nichts.

Natürlich – je besser diese Notmaßnahme durchgeführt wird, desto höher ist die Effizienz. Wie’s richtig geht zeigen die WasserretterInnen im Filmbeitrag – mit 5 Initialbeatmungen und anschließend den Rhythmus von abwechselnd 30 Herzdruckmassagen und 2 Beatmungen bis zum Eintreffen eines Sanitätsteams beibehalten.ORF Redakteurin Marion Schmid im Interview mit ÖWR OÖ Landesleiter Dr. Gerald Berger

Der beste Zeitpunkt für den Notruf ist vor dem Sprung ins Wasser. Spätestens nach der Bergung aus dem Wasser und bevor mit der Beatmung begonnen wird, sollten sich die HelferInnen vergewissern, dass der Notruf abgesetzt wurde. Je größer die Menge an Publikum die zuschaut, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dass sich jeder auf den anderen verlässt und niemand etwas unternimmt. Erteilen Sie als HelferIn daher die direkte Anweisung an einen Umstehenden den Notruf abzusetzen und die Rettungsmannschaften einzuweisen.

Schwimmkurse, Infoveranstaltungen mit Schulkindern und Erlebnistage mit Jugendlichen – die WasserretterInnen des Landesverbandes OÖ verwenden viel Zeit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für die Prävention vor dem Ertrinkungstod – mit diesen Filmbeiträgen hofft die Wasserrettung einen weiteren Beitrag für die Sicherheit zu leisten.

Fotos: Österreichische Wasserrettung LV OÖ
Text: Martin Eberl

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