Jahresbericht 2024 Österreichische Wasserrettung LV Oberösterreich

Linz, 24.02.2025

Mehr als 70.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit, 6 Lebensrettungen, 35 Personenrettungen und 82 Wasserfahrzeuge geborgen – das sind die Leistungen der Österreichischen Wasserrettung Landesverband Oberösterreich im Jahr 2024, unentgeltlich und in ihrer Freizeit geleistet von knapp 550 Mitgliedern. Dazu kommen noch 632 Schwimm- und 104 Rettungsschwimmausbildungen und über 4000 Stunden Jugendarbeit in der Prävention gegen den Ertrinkungstod.

Mehr als 52.000 Stunden haben die Mitglieder der Wasserrettung in Oberösterreich im Jahr 2024 ehrenamtlich in ihrer Freizeit geleistet. Dazu kommen rund 20.000 Stunden, die außerhalb von Einsätzen, Fortbildungen und Veranstaltungen zusätzlich erbracht wurden. Insgesamt 41 Personen konnten wir dabei retten, meist Wassersportlerinnen und -sportler, die bei Sturm und Unwetter sicher zurück ans Ufer gebracht wurden, 6 Personen waren dabei durch äußere Umstände oder durch medizinische Notfälle in höchster Lebensgefahr.

In der Prävention gegen den Ertrinkungstod bieten wir jedes Jahr in zahlreichen unserer 23 Ortsstellen Schwimm- und Rettungsschwimmkurse über das ganze Jahr an. 2024 nutzten 632 Kinder unsere Schwimmkurse und 104 Personen schlossen einen Rettungsschwimmkurs erfolgreich ab.

Besonders stolz sind wir auf unseren Wasserrettungsnachwuchs. In zahlreichen Jugendgruppen bringen nicht nur die Kinder und Jugendlichen hervorragende Leistungen, sondern auch unsere Jugendbetreuer:innen. Mehr als 4000 Stunden waren sie im Einsatz, um mit viel Freude und gezieltem Maß an Anforderung den Nachwuchs zu regelmäßigem Training zu motivieren. Zahlreiche spezielle Übungseinsätze und Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Teilnahme an Gewässer- und Uferreinigungsaktionen oder gemeinsame Erlebniswochenenden mit unserem Kooperationspartner, dem Wasserrettungsdienst Südböhmen, bilden dabei zusätzliche Angebote und Anreize.

Ein unvergleichliches Erlebnis ist das jährliche Sommer-Jugendlager der ÖWR am Attersee – 36 Kinder und Jugendliche verbrachten eine unvergessliche Woche bei viel Spaß und Abenteuer und lernten ganz nebenbei beim Schnuppertauchen, Fließwasserschwimmen in der Traun und vielen anderen Aktivitäten auch wichtige Kenntnisse der Wasserrettung.

918 Stunden und 56 Minuten waren die Taucheinsatzkräfte der Österreichischen Wasserrettung Landesverband OÖ 2024 bei 1287 Tauchgängen unter Wasser. Mit der Bergung der „Bibelot II“ aus dem Attersee aus 130 Metern gelang dem Team rund um Landestauchreferent Markus Sturm ein besonderes Highlight 2024.

918 Stunden und 56 Minuten waren die Taucheinsatzkräfte der Österreichischen Wasserrettung Landesverband OÖ 2024 bei 1287 Tauchgängen unter Wasser. 

Unsere Wildwasserkräfte kamen bei Personensuchen und einem schweren Kajakunfall im Gimbach zum Einsatz, der sich zeitgleich und in örtlicher Nähe zum Wildwasserkurs in Bad Goisern ereignete, bei dem 6 neue Spezialisten ihre Ausbildung absolvierten. Weitere Fortbildungen gab es in diesem Bereich 2024 vor allem für Seiltechnik und Canyoning.

Wachsende Anforderungen an Einsatzorganisationen

Die Intensität von Naturkatastrophen nimmt spürbar zu. Wetterextreme und deren Folgen fordern Einsatzorganisationen wie die unsere in bisher ungekanntem Ausmaß. Wir sind uns der wachsenden Verantwortung bewusst – für die Sicherheit der Bevölkerung und den Schutz von Leben. Zugleich erleben wir, wie hoch die Anforderungen an unsere Mitglieder geworden sind, sei es im Einsatz selbst oder in der Organisation dahinter.

Gemeinsam Lösungen finden

Trotz dieser Herausforderungen gibt es klare Wege, wie wir gemeinsam die Zukunft unserer Organisation sichern können:

  1. Attraktive Rahmenbedingungen schaffen: Ehrenamtliche Tätigkeit verdient Anerkennung und Unterstützung. Eine Möglichkeit wäre, ehrenamtliches Engagement bei der Pensionsberechnung zu berücksichtigen – ein sichtbares Zeichen, dass unsere Gesellschaft die Leistung der Freiwilligen wertschätzt.
  2. Förderung ausbauen: Eine stärkere Strukturförderung könnte uns helfen, unsere Resilienz zu stärken und uns besser auf die steigenden Anforderungen vorzubereiten – sei es durch bessere Ausrüstung, Trainingsmöglichkeiten oder Unterstützung in der Verwaltung.
  3. Professionelle Unterstützung: Die Einführung professioneller Strukturen zur Freiwilligenkoordination würde nicht nur die Belastung der Ehrenamtlichen reduzieren, sondern auch die Integration neuer Mitglieder erleichtern und bestehende Kräfte stärken.

Wertschätzung und Dank

Bei all diesen Überlegungen dürfen wir eines niemals vergessen: den unschätzbaren Wert der Menschen, die unsere Organisation tragen. Jede Stunde, die unsere Mitglieder und Ehrenamtliche in anderen Organisationen unentgeltlich für die Sicherheit und das Wohl der Bevölkerung einsetzen, ist ein Geschenk an unsere Gesellschaft.

Fotos: Österreichische Wasserrettung LV OÖ
Text: Dr. Gerald Berger, Martin Eberl

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