Wildwasserretter suchen Vermissten bei Wehranlage

Redlham, 20.07.2016 – Wildwasserretter der Österreichischen Wasserrettung, Polizei und Feuerwehr suchten bisher vergeblich nach einem 22 Jährigen, der nach einem Rettungsversuch im Weißwasserbereich eines Wehrs in der Ager bei Redlham vermisst wird.

Laut Polizeiangaben war der junge Mann mit seiner Freundin am rechten Flussufer unterwegs, als er auf Hilferauf eines Badenden auf der anderen Seite reagierte, der im Weißwasserbereich hinter dem Wehr unterzugehen drohte. Um zu dem vermeintlich Ertrinkenden zu gelangen, überquerte er auf der Wehranlage den Fluss bis zur Mitte und sprang oder stürzte von dort in die Ager und tauchte laut Augenzeugen nicht mehr an die Oberfläche, während der andere Mann sich selbst ans Ufer retten konnte.

Die Wildwasseretter der Österreichischen Wasserrettung wurden um ca. 16:30 alarmiert. Die Suche der Einsatzteams der Wasserrettung zusammen mit Booten der Feuerwehr verlief bis zum Abend ohne Erfolg, da die Sicht unter Wasser im Bereich hinter dem Wehr auf Grund der Strömungen nur wenige Zentimeter beträgt und wird am nächsten Tag mit Wildwasserrettern und Tauchern fortgesetzt.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich auch vor wenigen Tagen bei einem Wehr zwischen Schörfling und Seewalchen ebenfalls in der Ager, der aber für drei Personen relativ glimpflich endete.

Die Wasserrettung rät dringend dazu, lokale Bade- und Zutrittsverbote bei Wehranlagen zu beachten. Die Gefahren werden viel zu oft unterschätzt. Besonders bei künstlichen Wehranlagen kann es im Tosbecken hinter dem Wehr zu gefährlichen Rückströmungen (Walzen) kommen, die dort Schwimmende richtiggehend einfangen und immer wieder unter Wasser drücken. Hinzu kommt, dass der Auftrieb im Weißwasserbereich durch die viele Luft im Wasser beträchtlich verringert ist.

Alle die Erfrischung in kühlen Flussläufen suchen, sollten dabei die Bereiche um Wehranlagen meiden und sich bei der Auswahl des Badeplatzes auch vergewissern, dass flussabwärts keine anderen Gefahren wie Hindernisse und starke Strömungen lauern.

Fotos: Österreichische Wasserrettung LV OÖ
Text: Martin Eberl

Berichte:
ORF.at
laumat.at
OÖ Nachrichten

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