Österreichische Wasserrettung

Landesverband Oberösterreich

Jahresbericht 2021 Österreichische Wasserrettung LV Oberösterreich

Es sind ca. 550 Mitglieder die in Oberösterreich für die Österreichische Wasserrettung ehrenamtliche Arbeit in ihrer Freizeit leisten. Bei 246 Alarmeinsätzen im Zeitraum Anfang Oktober 2020 bis Ende September 2021, dazu zählen Einsätze bei Bade- und Tauchunfällen sowie Ausfahrten bei Einsatzboote bei Sturmwarnungen und Bootsbergungen, konnten sie dabei drei Mensch aus höchster Lebensgefahr retten, weiteren 35 Menschen wurde in Seenot geholfen. Gesamt waren es mehr als 36.500 Stunden, davon 8.500 bei Einsätzen und Seediensten, die unsere Mitglieder unbezahlt und in ihrer Freizeit erbrachten.

2021 starben Oberösterreich 9 Personen bei einem Ertrinkungsunfall, zu einigen dieser tragischen Unfälle wurde auch die Wasserrettung für die Personensuche und Bergung gerufen, wie zum Beispiel beim Unfall eines Sportruderers am Attersee oder der Suche nach einem verunglückten Klippenspringers am Wolfgangsee.

Auch dieses Jahr wurde durch die Covid-19 Pandemie stark geprägt. Bei einer mit dem Bergrettungsdienst organisierten und durchgeführten gemeinsamen Aktion konnten sich die Mitglieder beider Vereine an zwei Standorten die erste Schutzimpfung verabreichen lassen. Durch den rechtzeitigen Erhalt der ersten Impfung haben unsere Einsatzkräfte mit Beginn der Badesaison nicht nur ihren persönlichen Schutz vor schweren Covid-19-Krankheitsverläufen, sondern verringern auch mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ansteckungsrisiko für die Mitmenschen, da im Ernstfall bei Einsätzen im Wasser besondere Corona-Schutzmaßnahmen nur teilweise umgesetzt werden können. 

Trotz Einschränkungen, so waren lange Zeiträume die Hallenbäder gesperrt, konnten über 1000 Schwimm- und Rettungsschwimmausbildungen abgeschlossen werden. Weitere  Höhepunkte in der Präventions- und Informationsarbeit waren die Teilnahme bei der Freiwilligenmesse in Linz, der Veranstaltung Helfer erleben beim ÖAMTC und beim Ehrenamtstag rund um das Linzer Landhaus. Ganz im Zeichen der Vorbeugung steht auch das Fließwasserseminar mit der Sicherheitsakademie, welches 2021 im Juni abgehalten wurde. Es soll den zukünftigen Polizisten und Polizistinnen helfen, bei Unfällen in Strömungen oder bei Wehranlagen Gefahren abzuschätzen und Erste Hilfe leisten zu können.

Verabschieden mussten wir uns von MedR Dr. Herwig Niedoba, der 18 Jahre das Ehrenamt des Landesverbands-Arzt ausfüllte (1989/90 – 2007/08) und seit 1972 Mitglied und ab 2009 Ehrenmitglied der Wasserrettung war.

Nach der Absage 2020 konnten diesen Sommer wieder die Jugendlager am Attersee durchgeführt werden, wenn auch unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen unter mit geringerer Teilnehmenden-Zahl. Nach einem langen Zeitraum, in dem sehr viele Jugendaktivitäten nicht durchgeführt werden konnten, war es für die Kinder und auch für das Betreuerteam eine besondere Freude und das Jugendlager der 9 bis 15jährigen, das Schnupperlager der 7 bis 9jährigen und das vereinsinterne Trainingslager der 10 bis 17jährigen waren ein voller Erfolg.

21 neue Fließwasserretter*innen erhielten beim 3tägigen Kurs in Steyr/Garsten ihre umfangreiche Ausbildung und stehen somit für Einsätze und Überwachungen in strömenden Gewässern zur Verfügung.

Ende Oktober fand erstmals eine ÖWR-interne SanA Ausbildung in Oberösterreich statt. 2 Tage lehrte und überprüfte ÖWR-Landesarzt Dr. Simon Siller im Jugend- und Ausbildungszentrum in Nußdorf am Attersee die fachliche und didaktische Eignung der Absolvent*innen. Zusätzlich mussten die Teilnehmenden eine medizinische Vorbildung mitbringen Mit Abschluss dieser Ausbildung sind die Absolvent*innen berechtigt Erste Hilfe in der Wasserrettung zu schulen. Dies ist besonders wichtig, da alle ca. 600 aktiven Mitglieder der Wasserrettung ihre EH-Kenntnisse spätestens alle 3 Jahre mit einem 20stündigen Kurs auffrischen müssen.

Für die gute Zusammenarbeit mit anderen Einsatzorganisationen seien hier zwei Ereignisse beispielhaft angeführt. Am 27.08. fand am Attersee eine große Übung statt, Einsatzszenario war die rasche Evakuierung des brennenden Ausflugschiffes MS Stadt Vöcklabruck mit 120 Personen an Bord und Anfang Oktober überwachten unserer Wildwassereinsatzkräfte gemeinsam mit dem Wasserrettungsdienst Südböhmen die mehr als 1000 teilnehmenden Sportler*innen beim River Marathon Krumau.

Fotos: Österreichische Wasserrettung LV OÖ
Text: Martin Eberl

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