Österreichische Wasserrettung

Landesverband Oberösterreich

25. Juli – Weltweiter Aktionstag gegen das Ertrinken

Am 25. Juli ist der weltweite Aktionsstag gegen das Ertrinken. 2021 wurde dieser Tag von der Weltgesundheitsorganisation WHO erstmals ausgerufen, um die Gefahr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, die von Ertrinkungsunfällen ausgeht und um lebensrettende Präventionsmöglichkeiten aufzuzeigen. 

Schätzungsweise 236.000 Menschen sterben jedes Jahr weltweit durch Ertrinken. Mehr als 90% der Todesfälle ereignen sich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, wobei Kinder und Jugendliche in ländlichen Gebieten überproportional betroffen sind.

Auch wenn in anderen Regionen dieser Welt die Ertrinkungsgefahr wesentlich höher ist, ertranken in der letzten Dekade im Durchschnitt jedes Jahr in Oberösterreich 10 Menschen.

Und auch hier in Mitteleuropa verursacht Ertrinken zahlreiche Tragödien und menschliches Leid besonders bei den Kleinesten. So ist zum Beispiel der Ertrinkungstod nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Ursache für tödliche Unfälle von Kindern unter 5 Jahren.

Präventionsmaßnahmen

Zwischen 1000 – 2000 Kinder erlernen bei Kursen der Wasserrettung in Oberösterreich jährlich das Schwimmen, hinzu kommen ca. 300 Personen die bei Rettungsschwimmkursen zusätzliche Fähigkeiten erwerben, um im Ernstfall sich und anderen helfen zu können. Die Kursangebote findest du auf unserer Homepage unter ausbildung/kurstermine-und-anmeldung

Unsere Sicherheitstipps

Kühl dich vor dem Schwimmen ab

Hohe Unterschiede zwischen Luft- und Wassertemperatur können zu einer großen Gefahr werden. Unsere Blutgefäße sind in der Wärme der Sonne weit geöffnet, durch die kalten Wassertemperaturen ziehen sie sich blitzschnell zusammen. Das kann eine kurzfristige Blutunterversorgung im Gehirn zur Folge haben und damit eine Kreislaufschwäche bis hin zum Kreislaufkollaps verursachen. Dem Betroffenen wird „Schwarz vor den Augen“ – an Land meist keine große Sache, doch lebensgefährlich im Wasser.

Langsames Abkühlen, optimaler Weise unter einer Dusche oder im Uferbereich, bereitet den Körper auf die Temperaturänderung vor.

Bleib in Ufernähe und sorge vor

Ein Aufenthalt im Wasser in Ufernähe ist um einiges sicherer ist als in der Seemitte. In gefährlichen Situationen, wie z.B. Schwäche oder Krampf ist es allein durch die kürzere Distanz viel leichter sich selbst zu retten.  Bin ich auf fremde Hilfe angewiesen, ist es schwer auf sich aufmerksam zu machen. Schreien und winken, wie in Film- und Fernsehen sehr oft dargestellt ist für Ertrinkende meistens nicht möglich. 

Ein schwimmfähiges Hilfsmittel kann Leben retten, besonders wenn man allein im Wasser ist. Für die gemütlichen Schwimmer^*innen genügt eine Poolnudel, für die Sportlichen gibt es ausblasbare Schwimmbojen, die an einem Gurt nachgezogen werden. Im Notfall oder um sich auszuruhen, kann man sich am Auftriebskörper über Wasser halten.

Lass Kinder am und im Wasser niemals unbeaufsichtigt

Ertrinken ist ein lautloser Tod, die Vorstellung, dass die Gefahr durch Schreien und Abwehrgeräusche der Ertrinkenden rechtzeitig erkannt werden kann ist falsch und kann dramatische Folgen haben.

Ertrinken ist bei Kindern eine der häufigsten Todesursachen, bei unter 5jährigen sogar die Zweithäufigste nach Verkehrsunfällen. Eine Ursache liegt in der völlig falschen Vorstellung, dass es ausreicht in der Nähe zu sein, um einen Notfall bei badenden Kindern zu bemerken – bei den meisten tödlichen Ertrinkungsunfällen sind die Aufsichtspersonen weniger als 10 Meter entfernt.

Für Kleinkinder können bereits geringste Wassertiefen von 10-20cm zur Gefahr werden – sie können ihren Kopf nicht selbst heben, wenn sie umfallen oder nach vorne kippen und unter Wasser geraten. Das Kind ertrinkt ohne Gegenwehr und ohne um sich zu schlagen – völlig lautlos.

  • Lass Kinder nicht unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser
  • Ist ein Kind verschwunden, suche zuerst im und am Wasser
  • Planschbecken, Badewannen etc. sollten nach Gebrauch entleert werden
  • Pools und Schwimmteiche sollten baulich durch Zäune und Abdeckungen gesichert werden
  • Der Beste Schutz ist es möglichst früh mit dem Schwimmen lernen zu beginnen

Foto: Österreichische Wasserrettung LV Oberösterreich
Text: Martin Eberl

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