Österreichische Wasserrettung

Landesverband Oberösterreich

Sicherheitstipp: Mit Kindern Schwimmen lernen

Die Wasserrettung bringt jährlich mehreren tausend Kindern österreichweit in speziellen Anfängerkursen das Schwimmen bei. Dabei ist die Nachfrage sehr viel größer als unsere ehrenamtlichen Mitglieder abdecken können und teilweise fehlen die Wasserflächen für größere Gruppen in öffentlichen Schwimmbädern. Dabei ist das Schwimmenlernen ein tolles gemeinsames Erlebnis und besonders mit unseren Tipps „kinderleicht“.

Wann sollte mit einem Schwimmkurs begonnen werden?

Kann ein Kind bei einem Sturz ins Wasser zwei bis drei Meter selbstständig zurückschwimmen, ohne dabei in Panik zu geraten, so können sehr viele schwerwiegenden Ertrinkungsunfälle vermieden werden. Daher sollte das Bewältigen dieser kurzen Strecke am Anfang der „Schwimmkariere“ als oberstes Ziel stehen. Das kann bereits im Alter von 2 bis 3 Jahren geübt werden. Dabei ist es wichtig, den Kindern die nötige Sicherheit zu geben und wenig Wert darauf zu legen, wie sie die Strecke zurücklegen: ob mit Armtempi, kraulähnlichen Bewegungen oder tauchend.

Das Erlernen eines richtigen Schwimmstiles ist erst ab ca. 5 Jahren möglich, da vorher die motorischen Fähigkeiten meist noch nicht für die nötige Arm-Bein-Koordination ausreichen.

Aller Anfang ist (nicht) schwer

Kinder lernen am besten voneinander. Kleine Gruppen mit 2 bis 4 Kindern, zum Beispiel gemeinsam mit Freund:innen aus Kindergarten, Schule oder Nachbarschaft sind eine optimale Größe. Dabei macht es gar nichts, wenn ein Kind schon etwas besser schwimmen kann – dadurch werden die anderen angespornt. Achte aber darauf, dass immer eine Aufsichtsperson bei den Kindern sein kann und die Kinder niemals alleine im und am Wasser sind. Daher sollten auch bei kleinen Gruppen immer mindestens 2 Aufsichtspersonen anwesend sein.

Am Anfang steht die Wassergewöhnung. Jedes Kind brauch seine eigene Zeit. Wichtig ist, niemals einen Zwang auszuüben. Besonders viel Spaß machen einfache Spiele wie Fangen im seichten Wasser oder das Fassen von Gegenständen am Beckengrund. Dabei wird die Wassertiefe gesteigert, bis auch ein Eintauchen des Kopfes notwendig ist. Bei allen Tauchspielen (Auftauchen von Gegenständen, Tauchen durch die Beine, Aufsetzen eines treibenden Hutes ohne Hände…) solltest du darauf achten, dass diese Übungen ohne Schwimmbrille gemacht werden. Nur dadurch gewöhnt sich das Kind an das Wasser in Augen und Nase und erreicht die nötige Sicherheit.

Bei der Wasserbewältigung erlernt das Kind zunächst, kurze Distanzen selbstständig zu überwinden. Bei einfachen Gleitübungen durch Abstoßen vom Beckenrand sollte bereits darauf geachtet werden, dass eine richtige Schwimmlage eingehalten wird. Schwimmhilfen wie Schwimmbrett, Schwimmschlange (Poolnudel) oder Schwimmgurt unterstützen die Kinder dabei, möglichst waagrecht im Wasser zu schwimmen. Nicht geeignet sind Schwimmflügel oder Schwimmreifen.

Von der Wasserbewältigung zum Schwimmen

Einen Schwimmstil zu erlernen braucht regelmäßige Übung. Individuell von der Körperbeherrschung des Kindes abhängig ist dies meist ungefähr ab dem 5. Lebensjahr gezielt möglich. Dabei ist es im deutschsprachigen Raum üblich, mit dem Brustschwimmen zu beginnen, obwohl dies viel schwieriger zu erlernen ist als das Kraulschwimmen, welches international zuerst gelehrt wird.

Zuerst sollten die Arm- und Beinbewegungen getrennt voneinander geübt werden. Das Vorzeigen und Einüben beginnt am Trockenen und kann dann am Beckenrand eingelernt werden. Im freien Wasser kann die Beinbewegung durch Festhalten an den Händen der Aufsichtsperson oder Festhalten an Auftriebsgegenständen geübt werden. Während dem Training der Armbewegungen erzeugen Schwimmbretter oder Poolnudeln unter dem Bauch oder ein Schwimmgürtel den nötigen Auftrieb.

Gleitübungen durch Abstoßen vom Beckenrand unterstützen die richtige Schwimmlage.

Bei einem Schwimmgürtel kann die Auftriebshilfe stückweise reduziert werden. Möglich ist es auch, dass die Kinder das Schwimmen ohne Schwimmhilfe auf den Händen der Eltern üben, wobei auch hier die Unterstützung langsam reduziert werden kann.

Beim Kraul- und Brustschwimmen kommt es auf die richtige Atmung an. Wichtig ist dabei auszuatmen anstatt nur den Atem anzuhalten, wenn der Kopf unter Wasser ist. Dieser Wechsel, ohne dabei Wasser zu schlucken, kann zum Beispiel am Beckenrand mit Zählreimen geübt werden.

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