Österreichische Wasserrettung

Landesverband Oberösterreich

Sicherheitstipp: Sicherer Badespaß mit Kindern

Das Plantschbecken ist bei Hitze die Wellnessoase für unseren Nachwuchs. Es ist rasch gefüllt und lädt zusammen mit Eimer und Förmchen zu endlosem Spaß im Wasser ein. Doch es braucht leider nur wenig, damit aus dieser Idylle ein Albtraum wird. Ertrinken ist bei Kindern eine der häufigsten tödlichen Unfallursachen, bei unter 5jährigen sogar die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen. Vermeide die größten Gefahren mit unseren Sicherheitstipps.

Ertrinken ist ein lautloser Tod

Bei den meisten schwerwiegenden Ertrinkungsunfällen mit Kindern sind die Aufsichtspersonen weniger als 10 Meter entfernt. Bei anderen Unfällen oder Gefahren machen Kinder durch Weinen oder Schreien auf sich aufmerksam, doch bei einem Ertrinkungsfall reicht es nicht aus in Hörweite zu sein.

Für Kleinkinder können bereits geringste Wassertiefen von 10-20 cm zur Gefahr werden – sie können ihren Kopf nicht selbst heben, wenn sie umfallen oder nach vorne kippen und unter Wasser geraten. Zusätzlich kommt der Todstellreflex zum Tragen – das Kind verfällt in eine Starre und ertrinkt ohne Gegenwehr und ohne um sich zu schlagen – völlig lautlos. Ist das Kind nicht in Sichtweite, wird die Gefahr oft erst durch eintretende Stillte erkannt, doch bereits nach 3 bis 4 Minuten unter Wasser kann der Sauerstoffmangel zu schweren, irreparablen körperlichen Schäden führen.

Auch ältere Kinder, die noch nicht oder nur schlecht schwimmen können, sollten nicht unbeaufsichtigt bleiben – Schwimmflügel und Schwimmreifen schützen nicht vor dem Ertrinkungstod. Viel zu leicht können diese Schwimmhilfen unabsichtlich abgestreift werden, besonders beim Sprung ins Wasser oder beim wilden Herumtollen.

Unerwartetes Wasserschlucken oder Wasser in Augen oder Nase können bei schlechten und ungeübten Schwimmer:innen Panikreaktionen auslösen und schnell zur Gefahr werden. Viele Opfer können dabei weder durch Schreien noch durch Winken auf ihre Situation aufmerksam machen. Beim Arme-Heben im Wasser geht man sofort unter und wer keine Luft zum Atmen hat, hat auch keine Luft zum Schreien – Ertrinken ist ein lautloser Tod.

Es passieren daher immer wieder Ertrinkungsunfälle in belebten Schwimmbädern, bei der Personen mitten zwischen vielen Menschen untergehen und erst bemerkt werden, wenn sie reglos am Beckenboden treiben. Besonders Kinder gehen sehr rasch unter. Inmitten anderer spielender, schwimmender und tauchender Kinder ist es schwer zu erkennen, dass jemand gerade um sein Leben kämpft.

Die wichtigsten Tipps im Überblick

  • Lasse Kinder nicht unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser – behalte sie immer direkt im Blick, Hörweite reicht nicht aus.
  • Schwimmhilfen (z.B. Schwimmreifen, Schwimmflügel…) bieten keinen 100% Schutz gegen das Ertrinken.
  • Ist ein Kind verschwunden, suche zuerst im und am Wasser.
  • Planschbecken, Badewannen und Ähnliches sollten nach Gebrauch entleert werden.
  • Pools und Schwimmteiche sollten baulich durch Zäune und Abdeckungen gesichert werden.
  • Der beste Schutz ist es möglichst früh mit dem Schwimmen lernen zu beginnen. Bereits im Alter von 2-3 Jahren können Kinder lernen, einige Meter im Wasser zurückzulegen. Hilfreiche Informationen dazu findest du bei unserem Sicherheitstipp: Mit Kindern Schwimmen lernen.
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